Schattenkrieger: Roman by Cobley Michael

Schattenkrieger: Roman by Cobley Michael

Autor:Cobley, Michael [Cobley, Michael]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783453521407
Google: QP1nAAAACAAJ
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2005-01-01T23:00:00+00:00


»... und nicht wisst, nach welcher Seite Ihr Euch wenden sollt«, vollendet Calabos das alte Rätsel. »Und ich?«

»Das Buch der Stürme spricht von einem Prinz des Wandels, der sich dem drohenden Schatten stellen und ihn besiegen wird.« Qothan verzog das Gesicht. »Bedauerlicherweise weisen mehrere Kandidaten die Eigenschaften auf, welche in den Prophezeiungen beschrieben sind. Keine Mutter, kein Vater, sondern entrissen der Erde, verkündet einer der Verse. Ein anderer lautet: Gebrochen und neu erschaffen ist er, begraben und dem Staub entstiegen, angebetet und vergessen ...«

»Und Ihr glaubt, ich könnte dieser Prinz des Wandels sein«, stellte Calabos skeptisch fest.

»Vielleicht. Ebenso gut könnte es sich auch um Euren Gefährten Coireg Mazaret handeln«, meinte Qothan. »Er ist uns in der Nacht von Jumils Ruf aufgefallen. Der Ruf hat diese Spaltung in seinem Kopf vertieft und ihn verleitet, aus der Klause des Friedens zu fliehen. Mit subtilem Flüstern in Gedankensprache ist es uns gelungen, ihn in Richtung der Silbernen Kais zu lenken, wo wir ihn unter unsere Fittiche genommen und ihm ein Beruhigungsmittel angeboten haben. Er besitzt eine merkwürdige Fähigkeit, die verbliebene Macht des BrunnQuell anzuzapfen, aber es ist eine unberechenbare Fähigkeit, die darüber hinaus dem gestörten Teil seines Verstandes innewohnt.«

Calabos schüttelte den Kopf. Er wusste nicht, was er von dieser Einschätzung seines alten Freundes halten sollte.

»Ihr habt gesagt, es gäbe mehrere Kandidaten für die Rolle dieses Prinzen«, fuhr er fort. »Wer steht noch zur Debatte? Bitte sagt nicht, dass es sich um Tangaroth oder Ilgarion handelt...«

»Es ist keiner von beiden«, erwiderte Qothan. »Dennoch kennt Ihr ihn. Es ist Corlek Ondene.«

»Der abtrünnige Hauptmann?« Einen Moment war Calabos bestürzt, dann dämmerte es ihm. »Ihr habt ihn aus diesem Hinterhof entführt!«

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Qothan senkte bestätigend den Kopf. »Ich selbst war es. Es war das Ende einer langen Reise, die wir im Kielwasser des Hauptmannes zurückgelegt hatten. Aufgrund verschiedener Visionen und Zeichen, die wir im Lauf der Jahre erhalten haben, kannten wir ihn bereits eine Weile, obwohl wir nicht sicher waren, dass er es war, den wir suchten.«

»Also befindet er sich an Bord Eures Schiffes?«

»Nein ...« Die Dämonenbrut wurde ernst. »Durch unseren Mangel an Voraussicht wie auch durch unglückliche Umstände fiel er in die Hände des Hexers Jumil. Er benutzt Corlek als Gefäß für die Phantome des Herrn des Zwielichts, diese unsterblichen Scherben seiner Essenz. Es war ihre Verschmelzung auf Hojamar, die Ihr wahrgenommen habt.«

Die alte, durchdringende Furcht, die seine Worte in Calabos auslösten, hatte ihn in seinen Träumen oft heimgesucht. Sie entsprang dem Entsetzen angesichts der Möglichkeit, der Herr des Zwielichts könnte zurückkehren. Und nun wurden diese dunklen Albträume von der Wirklichkeit eingeholt. Er schaute auf seine Hände und erwartete, dass sein innerer Aufruhr sich in einem Zittern bemerkbar machen würde. Doch seine Finger blieben ruhig, und Calabos begriff nach und nach, dass diese Furcht nur ein Widerhall von Byrnaks Angst vor seiner Vernichtung durch den Herrn des Zwielichts war, die von der boshaften Präsenz des Fragmentes verstärkt wurde, das er in sich getragen hatte. Es war in seinen Gedanken einprägt gewesen und hatte versucht, seinen kalten Griff über seinen ganzen Verstand auszudehnen.



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